Das Team bei der Mannschaftsvorstellung - Foto: Hebeisen White Wings -
Basketball. Es war ein Duell auf Augenhöhe, das sich die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau bei ihrem ersten Auswärtsspiel gegen die Tübingen Tigers lieferten. Und während sich die Gastgeber aus Baden-Württemberg zwischenzeitlich ein wenig absetzen konnten, kämpften sich die Hanauer eindrucksvoll zurück und erzwangen eine Verlängerung. Am Ende setzte sich dann aber doch der BBL-Absteiger durch: Tübingen gewann mit 110:101. „Es war ein unglaubliches Spiel“, kommentierte Hanaus Sportdirektor Helmut Wolf nach der Partie.
Den besseren Start erwischten die hessischen Gäste. Nach einem zunächst offenen Schlagabtausch gingen die White Wings in der sechsten Spielminute erstmalig in Führung – Luquon Choice hatte zunächst einen Dreier versenkt und setzte knapp eine Minute später noch einmal zwei Punkte zum 9:13 nach. Dank eines Drei-Punkte-Doppelschlags kurz vor der ersten Pause durch Jeramie Woods und Jordon Talley setzten sich die Hanauer auf 19:28 ab.
Das zweite Drittel startete dann mit einem guten Lauf der Gastgeber. Zwar legten die White Wings durch Talley noch einmal zwei Punkte drauf, danach war aber erst einmal Tübingen und vor allem ihr absoluter Highscrorer Reed Timmer (33 Punkte an diesem Tag) am Zug. Quasi im Alleingang traf er von sämtlichen Positionen und ließ den Vorsprung dahinschmelzen. Zur Mitte des zweiten Viertels stand es dann 33:30 und Hanaus Headcoach Simon Cote musste eine Auszeit nehmen – und fand wohl die richtigen Worte. Das Team schien wieder voll im Spiel und konnte vor allem über Center Kalidou Diouf punkten. Zur Halbzeit stand es dann 43:49.
Ähnlich wie bereits im ersten Saisonspiel hatte das Hanauer Team im dritten Viertel einen kleineren Durchhänger. „Tübingen hatte einen guten Lauf, sie standen bei den Dreiern zwischenzeitlich bei einer Trefferquote von 80 Prozent“, analysierte Wolf. Die Punktegaranten aus Sicht der Tübinger waren Timmer, Tyler Laser und Elijah Allen. Auf Hanauer Seite wollten jedoch die Würfe einfach nicht treffen und auch ein Timeout in der dritten Minute half nicht. Mit 73:65 ging es in den vierten Spielabschnitt.
Und der stand im Zeichen der Aufholjagd. Choice eröffnete den Punktereigen für die White Wings und auch Josef Eichler trug in dieser Spielphase extrem wichtige Würfe bei. Als noch knapp zwei Minuten auf der Uhr standen, stand es 85:79. Beflügelt von der guten Teamleistung setzte Dorian Pinson zu einem absoluten Höhenflug an. Drei Mal innerhalb von 50 Sekunden ließ er es von der Dreierlinie klingeln – Zwischenstand 90:88. Die zwei getroffenen Freiwürfe durch Laser 31 Sekunden vor Schluss schienen vorentscheidend zu sein. Doch erneut war es Pinson, der nach einem schnellen Spiel zwei Punkte erzielte – 92:90, 19 Sekunden auf der Uhr. Und dann ergatterten sich die White Wings tatsächlich erneut den Ball und zogen 13 Sekunden vor Schluss auf 92:92 gleich. „Es hatte beinahe schon niemand mehr an den Sieg geglaubt und dann macht Dorian Pinson einfach mal so 13 Punkte!“
In der Overtime ließen die Tigers dann aber nichts mehr anbrennen. Erneut konnten sie einen wahren Lauf erzielen - „für uns leider dann einer zu viel“, sagte Wolf. Neben Timmer trafen auch Bozo Djurasovic, Laser und Jacob Mampuya. Bei den White Wings wollten die Bälle allerdings nicht mehr durch die Reuse fallen, zudem häuften sich technische Fehler. „Uns ist in der Verlängerung die Puste ausgegangen, da hatte Tübingen durch die tiefere Rotation klare Vorteile.“
Die Mannschaft musste sich am Ende mit 110:101 geschlagen geben, kann allerdings sehr stolz auf sich sein, findet Wolf: „Man muss dem Team einfach ein Kompliment aussprechen, sie haben super gekämpft und mit Tübingen mitgehalten, obwohl die am Ende eine Dreierquote von 62 Prozent hatten. So einen Gegner in die Verlängerung zu zwingen, ist eine große Leistung. Ich hatte mir für Spieler und Coaches gewünscht, dass sie sich hier mit den Punkten belohnen können.“ Und während es zwar vor allem die Punkte von Pinson waren, die zur Verlängerung führten, hatten die White Wings als Team überzeugt. „So ein Spiel kann man nur geschlossen als Mannschaft abliefern.“
Highlights aus der Partie sowie die Pressekonferenz können im Livestream-Channel der HEBEISEN WHITE WINGS Hanau unter https://airtango.live angesehen werden.
Für die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau spielten:
Jordon Talley (14 Punkte/0 Rebounds/3 Assists)
Josef Eichler (9/1/0)
Till-Joscha Jönke (13/5/7)
Griffin Bauer (0/0/0)
Dorian Pinson (19/9/4)
Jeramie Woods (15/4/3)
Tom Zott (0/0/0)
Luquon Choice (16/3/3)
Alexander Angerer (1/1/1)
Jaleel Crawford (0/0/0)
Benedikt Nicolay (0/0/0)
Kalidou Diouf (14/8/0)
(Hebeisen White Wings/Zeh)