Hessen-Forst übt Zusammenarbeit mit der Bundeswehr für den Ernstfall
Wiesbaden. Ein Szenario: „…Zwei große Brandherde in Mittelhessen können von den Feuerwehren nicht unter Kontrolle gebracht werden. Aus dem Bodenfeuer entwickeln sich über Nacht große Waldbrände – die Situation droht zu eskalieren. Der Landrat des Kreises Marburg-Biedenkopf ruft den Katastrophenfall aus und bestellt seinen Krisenstab ein. Ein forstlicher Experte des Landesbetriebs Hessen-Forst wird kurzfristig als Fachberater in den Stab entsendet. Zeitgleich bereitet sich die Bundeswehr auf die personelle und technische Unterstützung der zivilen Kräfte vor…“
Dieses Übungsszenario ist angesichts der verheerenden Waldbrände im Mittelmeerraum aktuell. Auch wenn in Hessen die Waldbrandgefahr deutlich geringer ist, versuchen die hiesigen Rettungskräfte auf große Brände bestmöglich vorbereitet zu sein. Vor diesem Hintergrund wird die Zusammenarbeit von Hessen-Forst und Bundeswehr bei der Bewältigung von Naturkatastrophen in diesem Sommer erstmalig für den gesamten Raum Mittel- und Nordhessen erprobt.
Die erste gemeinsame Großübung fand am vergangenen Wochenende statt, zwei weitere stehen noch aus. Ziel der Veranstaltungen ist es, die Einsatz- und Leistungsfähigkeit von Spezialteams der Bundeswehr zu testen und zu verbessern. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit den betroffenen Behörden sowie den zivilen Einsatzkräften überprüft und ggf. optimiert werden. Insbesondere der rechtzeitige Einsatz von Löschhubschraubern, schweren Maschinen und die Sanitätsversorgung stehen auf dem Prüfstand
„Über Jahre hat sich bereits eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Hessen-Forst ergeben, auf die wir stolz sind. In enger Abstimmung mit den jeweiligen Forstämtern ist die Einübung praktischer Verfahrensabläufe gängige Praxis geworden“, so Oberstleutnant Ralf Moortz, im Wiesbadener Landeskommando als Stabsabteilungsleiter verantwortlich für die Katastrophen-Übungen zur Optimierung der regionalen Netzwerke.
Neu ist allerdings die Dimension: An der gemeinsamen Übung 2012 nehmen insgesamt 120 Personen teil. (Hessen-Forst)