Sinn und Zweck der höheren Gewerbesteuer: Engagiert diskutierten die Hammersbacher Unternehmer mit Bürgermeister Göllner und IHK-Hautgeschäftsführer Quidde. Foto: IHK - Hammersbacher Unternehmer diskutierten mit Bürgermeister und IHK -
Main-Kinzig-Kreis. Sind die Hammersbacher Unternehmer Wutbürger? Wie rebellisch reagieren Sie auf die Gewerbesteuer-Erhöhung? Sie reagierten konstruktiv und engagiert, denn in dieser Atmosphäre verlief der Meinungsaustausch am Abend des 6. Februar in Hammersbach. Bürgermeister Michael Göllner, der Gewerbeverein Hammersbach und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern hatten zur Diskussion ins Rathaus geladen. 20 Vertreter der lokalen Wirtschaft ließen sich von Göllner überzeugen, dass die Finanzlage Hammersbachs die jüngste Gewerbesteuererhöhung notwendig machte. „Nur mit höheren Einnahmen kann die Gemeinde ihre Finanzen sanieren und sich als attraktiver Wirtschaftsstandort weiter entwickeln“, machte Göllner klar. Wie Göllner weiter erläuterte, stellt die den Gemeinden auferlegte gesetzliche Pflicht zur Bereitstellung von Kindergartenplätzen eine erhebliche finanzielle Belastung dar, die durch Gebühren und andere Einnahmen nicht vollständig gedeckt werden kann. Die Gewebesteuer sei nach wie vor eine der wichtigsten kommunalen Einnahmequellen.
Michael Schmidt, Vorsitzender des Gewerbevereins Hammersbach, lobte die offene Gesprächsatmosphäre zwischen Bürgermeister und lokalen Unternehmern: „Das ist der Vorteil der kurzen Wege: Wir reden miteinander und finden gemeinsam Lösungen.“ Das neue Gewerbegebiet mit Büdingen und Limeshain zeigt laut Schmidt, dass im Hammersbacher Rathaus „die Interessen der Wirtschaft ernst genommen werden“.
Steuererhöhungen ein kritisches Signal
Für die IHK fasste Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde den Gesprächsverlauf des Abends zusammen: „Eine Gewerbesteuererhöhung ist für Unternehmen immer ein kritisches Signal, aber in Hammersbach steht die Wirtschaft hinter der Gemeinde.“ Quidde begrüßte ausdrücklich den Willen, die Gemeindefinanzen zu sanieren, um wirtschaftlich attraktiver zu werden. „Sehr ausgeprägt ist das Interesse am geplanten interkommunalen Gewerbegebiet und die Hoffnung auf mehr Büroraum in Hammersbach“, lobte der Hauptgeschäftsführer. (ihk)