Der neue Brunnenplatz - Foto: Günter Gottlieb -
Hanau. „Das ist unser diesjähriges Weihnachtsgeschenk für die südliche Innenstadt“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Das Viertel ist am Kinopolis um die Grünanlage „Wallgärten“, den am historischen Standort wieder aufgebauten barocken Ziehbrunnen und um ein neu gestaltetes Stück Gärtnerstraße reicher geworden.
Mehr noch: Am gepflasterten Brunnenplatz zieht bald die Wallonisch-Niederländische Kirchengemeinde in ihr weitgehend fertiggestelltes Gemeindezentrum ein. Im Beisein der Bürgerinnen und Bürger, die sich um die Rückkehr des Brunnens verdient gemacht haben, übergaben OB Kaminsky, Stadtrat Andreas Kowol und weitere städtische Vertreter das zwischen Gärtnerstraße und Wallweg gelegene Areal ihrer öffentlichen Bestimmung.
Kaminsky sagte: „Diese frühere Brachfläche ist in positiver HInsicht kaum noch wiederzuerkennen“. Die Verbindungsachse zwischen Süd- und Innenstadt werde „städtebaulich zusehends attraktiver.“ Kowol ergänzte: „Dieser kleine Park und der ab 2017 entstehende an der Wallonisch-Niederländischen Kirche verhelfen der südlichen Innenstadt zu einer neuen grünen Lunge.“ Nützlich für das Stadtklima sei zudem der bereits an beiden Standorten bestehende alte Baumbestand.
Dazu zählt eine markante Platane am Eck zu Kinopolis und Parkhaus. Sie trägt dank der Wegebeleuchtung im neuen Stadtteilpark auch im Dunkeln zu einer schönen Atmosphäre bei. 3400 Quadratmeter misst die Grünanlage, zu der auf die Fläche verteilte Spielgeräte gehören. Ein geschwungener Fußweg durch die Rasenfläche verbindet den Wallweg im Süden mit dem Brunnenplatz im Norden.
Den historischen Brunnen auf dem Quartiersplatz hält Kaminsky für die „Krönung der gesamten gelungenen Neugestaltung“. Das Denkmal aus Buntsandstein „stiftet Identität genau an der richtigen Stelle“. Der Brunnen ist an seinen alten Standort in der Gärtnerstraße zurückgekehrt, wo von 1772 bis 1880 zunächst auch die Zeichenakamedie beheimatet war.
Gefertigt im Jahr 1692, blieb er im Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt. 1958 verschlug es ihn nach Frankfurt, diesen Hinweis fand Dr. Eckhard Meise in Protokollen des Hanauer Geschichtsvereins. 2011 wurde die Gunst der Stunde genutzt. Im Auftrag der Stadt ersteigerten Stadtrat Lutz Wilfert, Margret Dausien, Martin Hoppe und Hans Ott vom Hanauer Geschichtsverein das barocke Kleindenkmal aus dem Nachlass des verstorbenen Frankfurter Mäzens Bruno H. Schubert für 10.500 Euro. Zunächst war der Brunnen im städtischen Bauhof gelagert, ehe er 2015 mit Mitteln aus dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ restauriert und mit einer historisch belegten Holzabdeckung wiedererrichtet wurde. (Quelle: Stadt Hanau)