Die Esche ist sehr gefährdet - Foto: HessenForst -
Hanau. Das Eschentriebsterben weitet sich mittlerweile über ganz Deutschland aus. Folge dieser Pilzerkrankung ist ein großflächiges Absterben der heimischen Eschenwäldern. Ganze Regionen kämpfen um den Erhalt dieser Baumart. Auch im Großkrotzenburger Niederwald hat sich der Pilz inzwischen ausgebreitet und bringt die Eschen um.
„Wir schlagen jetzt entlang der Wege die betroffenen Eschen ein und werden auf einer größeren Freifläche im Anschluss Stieleichen gemischt mit Wildkirschen pflanzen“. Revierförster Volker Ahrend ist bestürzt über die Schnelligkeit, mit der sich der Pilz in den Eschenwäldern ausbreitet. „Wir sind in großer Sorge um diese Baumart. Denn bisher gibt es bei uns noch keinerlei Resistenzen gegen diesen Pilz“, ergänzt Forstamtsleiter Christian Schaefer vom Forstamt Hanau-Wolfgang.
Dort, wo viele Eschen wachsen, wird sich die Bevölkerung an ein sich veränderndes Waldbild gewöhnen müssen. Einmal vom Pilz befallen fängt in der Regel ein mehr oder weniger langer Absterbeprozess an. In Forstkreisen wird die Esche in ihrem Bestand als sehr gefährdet angesehen.
Hintergrundinfo:
Seit ca. 10 Jahren tritt das sogenannte Eschentriebsterben in Deutschland auf. Auslöser ist ein Pilz mit lateinischem Namen „Hymenoscyphus pseudoalbidus“. Der Verursacher des Eschentriebsterbens, auch »Falsches Weißes Stengelbecherchen« genannt, hat sich mittlerweile in 22 Ländern Nord-, Ost- und Mitteleuropas etabliert.
Durch den vorzeitigen Blattfall sind bei den Eschen Kronenverlichtungen zu erkennen. Die Kronenarchitektur verändert sich und die Ersatztriebe treten klumpig verteilt auf. Durch den Befall werden die Alteschen geschwächt und sind in der Folge anfälliger für Sekundärschadorganismen und witterungsbedingte Stressereignisse. Resistenzen gegen den Pilz sind anscheinend sehr selten. (HessenForst)