Hier soll das neue Siedlungsgebiet gebaut werden - Foto: Gottlieb -
Hanau-Mittelbuchen. In ihrer Sitzung am 27. November soll Hanaus Stadtverordnetenversammlung den Offenlagebeschluss für die Planung des Neubaugebiets „Mittelbuchen Nordwest – Vor dem Lützelberg“ fällen. Der Ortsbeirat Mittelbuchen befasst sich bereits am 22. November in der Mehrzweckhalle mit dem Vorhaben.
Nach dem Offenlageschluss können Bürgerinnen und Bürger Bedenken und Anregungen bezüglich der 122 Wohneinheiten vorbringen, welche der Vorhabenträger, die Bien Ries AG, plant. Nach öffentlicher Bekanntmachung werden die Bebauungsplanunterlagen sechs Wochen lang öffentlich im Stadtplanungsamt ausgelegt und sind im Internet einsehbar. Nach Abschluss der Beteiligung prüft die Stadt Hanau alle eingegangenen Stellungnahmen aus der Bürgerschaft sowie von Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange.
Die Bedenken und Anregungen fließen im abschließenden Abwägungsprozess in den endgültigen späteren Satzungsbeschluss ein. Nach diesem teilt die Stadt allen Einwendern mit, wie über ihre Stellungnahme im Rahmen der Offenlage beschieden wurde. Diese Rückantworten aus dem Rathaus gelten nur für die Anregungen und Bedenken in der zweiten Beteiligungsphase, nicht für die bereits abgeschlossene Unterrichtungs- und Erörterungsphase.
Der Satzungsbeschluss der Stadtverordneten ist für das Frühjahr 2018 zu erwarten. Er ist Voraussetzung für den Baubeginn in „Mittelbuchen Nordwest“.
„Wir sind gut im Zeitplan“, versichert Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Er stellt heraus, dass die Stadt bei diesem Bauvorhaben die Bürgerschaft „weit über das hinaus beteiligt, was uns gesetzlich vorgeschrieben ist“. Wenn die Stadtverordneten einen endgültigen Satzungsbeschluss fällen, dann sei ihm „wichtig, dass jedes Argument gehört, gewichtet und in die Abwägung eingeflossen“ sei. Das bedeute nicht, jedes vorgetragene Argument als so gewichtig einzustufen, dass nicht gebaut werde.
Die Stadt Hanau müsse angesichts des im Rhein-Main-Ballungsraum vorhandenen Siedlungsdrucks „am Ende abwägen zwischen Gemeinwohl und legitimen Einzelinteressen“. Hanau könne den enormen Bedarf nach Wohnraum nicht nur mit Stadtentwicklung auf Konversionsflächen stillen, zumal das Areal „Mittelbuchen-Nordwest“ längst im Regionalen Flächennutzungsplan verankert ist, welches das weitgehend abgeschlossene Baugebiet Mittelbuchen-West abrunde. (pshu)