Geballte Frauenpower beim Neujahresempfang der Damenserviceclubs in Hanau: Birgit Massin-Erbe (Zonta Club Hanau) , Barbara Jacobs (Präsidentin Inner Wheel Club Hanau), Uta Ditzen (Präsidentin Lyons Club HU-Schloss Philippsruhe), Beate Funck (Stadtverordnetenvorsteherin) , Barbara Schadeberg (Präsidentin Soroptimist International Club Hanau), Monika Kühn-Bousonville (Frauenbeauftragte Stadt Hanau), Julia Stürmer (Präsidentin Ladies‘ Circle), Dr. Katja Leikert (Bundestagsabgeordnete) - Foto: PM -
Hanau. Der alljährliche Neujahrsempfang der Damenserviceclubs fand am vergangenen Donnerstag im Gemeindehaus der Wallonisch Niederländischen Kirche statt. Frauen, die erfolgreich im Beruf stehen, waren nicht immer selbstverständlich. Darauf machte in einer launigen Rede Frau Barbara Schadeberg, die Präsidentin des gastgebenden Clubs, Soroptimist International, Club Hanau, aufmerksam.
„Frauen im Lehrberuf? Die Frau ist der Berufsausbildung körperlich, geistig und nervlich nicht gewachsen. Mädchen, die mit 20 Jahren in blühender Schönheit in das Amt treten, sehen schon nach einer Arbeit von 6-8 Jahren wie ganz verblühte alte Jungfern aus. Im Alter von 30-35 Jahren, wenn der Jüngling im Lehrberuf erst recht zu leben und der durch ernste Studien und Vorarbeiten erlangten Kraft sich recht zu freuen beginnt, sind die Lehrerinnen oft ganz gebrochen, nervös, leidend, beständig kränklich und erfüllen ihre Pflichten ohne Freudigkeit unter inneren Qualen. Mit 40 Jahren haben fast alle ohne Unterschied mit beständigem Siechtum zu kämpfen, so daß ihr Leben von dieser Zeit an als ein im Grunde trauriges bezeichnet werden muß“ (Schulanzeiger für Unterfranken und Aschaffenburg, 1898)
Diese Ansicht gehört glücklicherweise der Vergangenheit an. Doch, obwohl 1957 im Bundestag das Gesetz zu Gleichberechtigung von Mann und Frau verabschiedet wurde, mussten noch bis 1977 die Frauen in der Bundesrepublik ihre Ehemänner um Erlaubnis fragen, um arbeiten zu dürfen. Dass Frauen heute in der westlichen Welt weitgehend gleichberechtigt in Beruf und Gesellschaft sind, ist Ergebnis eines langen Kampfes und erklärtes Ziel der Arbeit der Damenserviceclubs. In vielen Ländern der Welt ist dieses Ziel noch lange nicht erreicht. Weltweit unterstützt werden Schulen, Bildungsinitiativen, gezielte Förderung begabter Frauen, die Ermöglichung von Schulbesuchen für Mädchen, Kampf gegen Beschneidung. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen und es gibt noch viel zu tun, das heißt also, weiter am Ball bleiben, helfen, bilden, kooperieren und vor allem netzwerken.
Grußworte hielten Frau Beate Funck (Stadtverordnetenvorsteherin) und Frau Dr. Katja Leikert (Bundestagsabgeordnete). (Knof)