Jens Gottwald, Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau, Dr. Christianne Weber-Stöber, Geschäftsführerin des Deutschen Goldschmiedehauses und Hartwig Rohde, Präsident der Gesellschaft für Goldschmiedekunst - Foto: BauHu/Gottlieb
Hanau. Mit einem Neujahrsempfang im Deutschen Goldschmiedehaus haben die Baugesellschaft Hanau und die Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. dieser Tage ihr Jubiläumsjahr eingeläutet. Beide Gesellschaften können 2017 auf ihr 75-jähriges Bestehen zurückblicken und haben deshalb kurzentschlossen den Auftakt zusammen mit rund 100 geladenen Gästen gefeiert.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei seiner Ansprache - Foto: BauHu/Gottlieb
Das Gesicht der Stadt wäre ohne die Baugesellschaft nicht das gleiche, unterstrich Oberbürgermeister Claus Kaminsky in seiner Ansprache als Aufsichtsratsvorsitzender des Wohnungswirtschafts-unternehmens. „Die Baugesellschaft hat sich nach dem zweiten Weltkrieg erfolgreich der Herausforderung gestellt, möglichst schnell den dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Heute verfügt sie über einen Bestand von rund 4.100 Wohneinheiten und trägt maßgeblich dazu bei, dass das Mietniveau trotz der Lage im expandierenden Rhein-Main-Gebiet nur moderat steigt.“ Mit Blick auf die besondere Bedeutung für die Stadtentwicklung erteilte OB Kaminsky allen Überlegungen, die Baugesellschaft zu privatisieren, eine klare Absage.
Auf die wechselvolle Geschichte des Deutschen Goldschmiedehauses legte Dr. Christianne Weber-Stöber den Schwerpunkt in ihrer Rede. 1942 in Betrieb genommen, wurde das einst als Rathaus konzipierte Gebäude der Spätrenaissance am 19. März 1945 wie weite Teile der gesamten Stadt im Bombenhagel zerstört. Bei dem Wiederaufbau im Jahre 1958 wurde die künftige Nutzung als Ausstellungsort für die deutsche und internationale Schmuck- und Gerätgestaltung bereits berücksichtigt. 1985 fand die Gesellschaft für Goldschmiedekunst nach ihrer Übersiedelung von Berlin nach Hanau dort ihre neue Heimstätte. Heute zählt das Stadtbild prägende Gebäude am Altstädter Markt zu den bedeutendsten Ausstellungszentren der Gold- und Silberschmiedekunst in Deutschland.
Dass das Ziel der Gründungsjahre der Baugesellschaft, den Bürgern möglichst schnell ein „Dach über dem Kopf“ zu bieten, heute zu besonderen Problemen bei den erforderlichen Sanierungsarbeiten führt, erläuterte Jens Gottwald, Geschäftsführer der Baugesellschaft. Trotzdem oder gerade deswegen befindet sich das Unternehmen seit den letzten acht Jahren in der größten Sanierungswelle seit dem Wiederaufbau. „Das verlangt den Kolleginnen und Kollegen der Baugesellschaft Hanau viel ab, denn neben den Neubauten werden viele Objekte im Bestand saniert. Das erfordert eine Menge Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Nöten und Ängsten der Mieter, aber auch sehr exakte Planung und gute Bauüberwachung.“ Gottwald nutzte den Rahmen des Neujahrsempfangs deshalb auch, um sich bei der Mitarbeiterschaft ausdrücklich für die geleistete gute Arbeit zu bedanken und auf das große Jubiläums-Sommerfest im Juni hinzuweisen.
Die Gäste im Souterrain des Goldschmiedehauses - Foto: BauHu/Gottlieb
Einig waren sich OB Kaminsky und Gottwald darin, dass die Baugesellschaft Hanau auch eine wichtige Mitwirkende des Stadtumbaus war und ist. Die Aufwertung des Quartiers durch den Neubau der Immobilie in der Französischen Allee nach Plänen von Architekt Stefan Forster präge das Stadtbild an dieser Stelle nachhaltig. Ähnliches gilt für die Wiederbelebung der Altstadt, die durch die Öffnung des Erdgeschosses Am Altstädter Markt und die damit einhergehende Ansiedlung neuer Gastronomie überaus gelungen ist.
Auch im Jubiläumsjahr wird sich die Baugesellschaft nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, so Jens Gottwald. Geplant sind neben dem Neubau in der Lenbachstraße und der Sanierung des Hochhauses in der Philipp-Reis-Straße auch umfassende Arbeiten am Hafentor und die Neugestaltung des Schlosscarrés.
Krönender Anschluss des offiziellen Teils war schließlich eine kleine Quizrunde. Es galt zehn Fragen rund um die Baugesellschaft und das Goldschmiedehaus richtig zu beantworten. Aufmerksame Zuhörer konnten von den vorangegangenen Reden profitieren. Trotzdem gelang es keinem, alle Fragen richtig zu lösen. Helmut Piehler, Erika Schulte und Uwe Steinkrüger gingen am Ende als Sieger aus dem Quiz hervor und erhielten die ausgelobten Grimmschecks.
Gratulation an Dr. Ingo Wiedemeier (links) von Jens Gottwald (Mitte) und Nobert Schalinsky (Saturn Hanau, rechts) - Foto: BauHu/Gottlieb
Einen Gutschein für den Gewinner einer Schätzfrage hatte schließlich spontan der Elektronikmarkt Saturn Hanau als Sponsor noch zur Verfügung gestellt. Es galt, die Zahl der Schuldenentwicklung Deutschlands von 1950 bis zum 31.12.2016 zu schätzen. Hier konnte sich mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Hanau, Dr. Ingo Wiedemeier, ein ausgewiesener Fachmann an die Spitze setzen. (BauHu)