Breitband, Wlan etc., wo bleiben die Inhalte? - Foto: Gottlieb -
Hanau. Im Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“, das die Kultusministerkonferenz in Berlin jüngst veröffentlichte, wird das Ziel formuliert, Kinder und Jugendlichen bereits in der Schule einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln und Deutschland bis 2025 zum Spitzenreiter bei der digitalen Infrastruktur im Bildungsbereich zu machen. Die Bundesregierung hat hierzu den Ländern angeboten, diese umfangreich auch finanziell insbesondere bei der digitalen Ausstattung von Schulen mit Breitbandanbindung, W-LAN und Geräten zu unterstützen. Zu diesem Zweck hat Bildungsministerin Johanna Wanka den Ländern ein Fünf-Milliarden-Euro-Programm in Aussicht gestellt, das ab 2018 greifen soll.
Schuldezernent Axel Weiss-Thiel begrüßt die angekündigte Digitalisierungsoffensive sowie die versprochenen finanzielle Unterstützung, da sie seinen - bereits vor Jahren eingeschlagenen - Kurs voll unterstützen: „Neben dem Ausbau der Ganztagsangebote an Hanauer Schulen und der inklusiven Bildung gehört die fortschreitende Erweiterung der digitalen Möglichkeiten an Hanauer Schulen zu den Schwerpunkten meiner Arbeit seit 2011 als Schuldezernent der Stadt Hanau“, erläutert er. In den vergangenen Jahren sei die IT-Ausstattung an den Hanauer Schulen in einem kontinuierlich fortgeschriebenen Plan schrittweise erneuert worden. „Im besonderen Fokus standen bisher die Grundschulen. An zehn von 15 Grundschulen und zwei Förderschulen besteht mittlerweile die Möglichkeit, über WLAN mobile Endgeräte im Unterricht zu nutzen – in den meisten Schulen flächendeckend in allen Unterrichtsräumen“, so der Stadtrat. Auch an zwei weiterführenden Schulen seien erste Anfänge gemacht. Insgesamt habe der Schulträger Stadt Hanau allein für die entsprechende WLAN-Netzinfrastruktur in den vergangenen Jahren über 300.000 Euro aufgewendet und über 140.000 Euro im Rahmen des Europäischen Regionalfonds akquirieren können, berichtet Weiss-Thiel.
Um die IT-Modernisierungsstrategie des Schulträgers Stadt Hanau im Bereich der weiterführenden allgemeinbildenden und beruflichen Schulen zeitnah fortführen zu können, seien die Mittelbereitstellungen des Bundes zwingend erforderlich, so der Schuldezernent weiter. „Es ist unser erklärtes Ziel auch den weiterführenden Schulen Möglichkeiten zum vernetzten mobilen Arbeiten mit digitalen Geräten im allgemeinen Unterricht zu eröffnen“, so Weiss-Thiel weiter. Das gelte zum einen für die weiterführenden Schulen im allgemeinbildenden Bereich, als auch für die in Hanau ansässigen Beruflichen Schulen (Eugen-Kaiser, Kaufmännische, Ludwig-Geissler) in Trägerschaft der Stadt oder des Zweckverbandes: „Wir planen 2017 Bedarfe und Ansprüche in Abstimmung mit den Schulen konzeptionell zu fassen sowie in Teilabschnitten zu priorisieren und ab dem Haushaltsjahr 2018 als Einzelmaßnahmen umzusetzen“, erläutert der Schuldezernent.
Er wolle gemeinsam mit den Schulleitungen der weiterführenden Schulen im kommenden Jahr die Voraussetzungen schaffen, damit den Schulen in Hanau die angekündigten finanziellen Mittel des Bundes möglichst zeitnah zur Verfügung stünden. In einem Schreiben an die weiterführenden Schulen bittet Weiss-Thiel daher Schulleiterinnen und Schulleiter, die sich an der Digitalisierungsstrategie beteiligen möchten, darum konzeptionelle Ideen zu formulieren, in welchem Umfang sie mobile digitale Technologien in den täglichen Unterricht integrieren möchten. Wichtig sei zudem, dass sich die Lehrerinnen und Lehrer der interessierten Schulen im Umgang mit der vom Schulträger bereitgestellten Infrastruktur angemessen qualifizierten und bisher als exklusiv für IT-Unterricht genutzter Schulraum schrittweise für andere Zwecke verfügbar werde, betont der Stadtrat.
„Angesichts der schon heute spürbaren Veränderungen in Alltag und Berufsleben bin ich der festen Überzeugung, dass unsere Kinder und Jugendlichen in den Schulen die notwendigen Kompetenzen schon frühzeitig in allen Phasen der schulischen Laufbahn erwerben müssen, um ihre Zukunft in einer digitalisierten Welt gestalten zu können“, stellt Weiss-Thiel fest. Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht müsse dabei auch dem Ziel dienen, keine neuen sozialen Hürden entstehen zu lassen, sondern diese möglichst abzubauen. „Dazu möchte ich als Vertreter des Schulträgers der Stadt Hanau gemeinsam mit Ihnen meinen größtmöglichen Beitrag leisten, schließt Weiss-Thiel sein Schreiben an die weiterführenden Schulen. (pshu)
Zum digitalen Strategie-Papier -> https://www.kmk.org/aktuelles/thema-2016-bildung-in-der-digitalen-welt.html