Kundgebung in Hanau - Archivbild: Günter Gottlieb -
Hanau. Seit mehr als 125 Jahren demonstrieren die Gewerkschaften am 1. Mai für die Rechte der arbeitenden Menschen. In diesem Jahr tun sie das unter dem Motto: Zeit für mehr Solidarität!
Um 10 Uhr findet auf dem Altstädter Markt die Auftaktkundgebung statt. Die Hauptrede wird die SPD-Landtagsabgeordnete Andrea Ypsilanti halten. Betriebs- und Personalräte aus der Region werden von aktuellen betrieblichen Auseinandersetzungen berichten. Ab 11.30 Uhr wird in gewohnter Weise das Maifest im Olof-Palme-Haus stattfinden.
Was mit dem diesjährigen Maimotto gemeint ist, erklärt der Kreisvorsitzende des DGB im Main-Kinzig-Kreis, Klaus Ditzel: „Die Entsolidarisierung in unserer Gesellschaft schreitet voran. Als Gewerkschaften sagen wir, gemeinsam geht’s immer besser. Und Probleme wie Tarifflucht, Lohndumping und Altersarmut lassen sich nicht individuell lösen. Veränderungen müssen wir uns erkämpfen.“
Dass Parteien wie die AfD nun flächendeckend in den Kommunalparlamenten sitzen, ist nach Ansicht des DGB der parlamentarische Ausdruck dieser Stimmung. So gehörten die Auseinandersetzung mit rassistischen Positionen und das Eintreten für eine sozial gerechte Politik zusammen. „Die schlechte finanzielle Ausstattung der Kommunen ist ein sozialpolitisches Desaster, das Personalabbau, Gebührenerhöhungen und Leistungskürzungen für die Bürgerinnen und Bürger nach sich zieht“, ergänzt der Stellvertretende Kreisvorsitzende Achim Dietenhöfer. „Wer verhindern will, dass die Verteilungskämpfe nicht zunehmen, der muss für soziale Gerechtigkeit eintreten und dieses Desaster beseitigen.“
Und Ditzel ergänzt, dass es gerade die Geschichte der Gewerkschaften sei, die sie zum Handeln gegen Krieg und Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus verpflichte. „Der 1. Mai ist unser Tag der Solidarität. Wenn die Gewerkschaften also am 1. Mai auf die Straßen gehen, dann geht es wie immer, um die ganz großen politischen Themen, dann geht es um Mindestlohn, Rente, Equal Pay, eine bessere Ausstattung der Kommunen und natürlich um Tarifpolitik. Vor allem aber geht es darum zu zeigen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zusammenstehen müssen, dass sie gemeinsam für Gute Arbeit eintreten und gemeinsam Angriffe abwehren müssen.“ (DGB)