Erfassung der Flüchtlinge in der August-Schärttner-Halle - Foto: MKK -
Hanau. Die Helferinnen und Helfer in der Notunterkunft Hanau haben inzwischen eine gewisse Routine in ihrer Arbeit entwickelt. Auch die teilweise stundenlangen Wartezeiten bis zur Ankunft der Flüchtlinge sind kein gravierendes Problem und werden sinnvoll genutzt. Am Dienstag erreichten die für 6 Uhr angekündigten drei Busse aus Mannheim zwischen 9 und 10 Uhr mit etwa 150 Personen die August-Schärttner-Halle.
Fiebermessen beim Gesundheitscheck - Foto: MKK -
Dann geht alles in gewohnter Weise voran: Die erste Station ist die Taschenkontrolle, um verderbliche Lebensmittel oder andere Gefahrenquellen auszusortieren. Im Anschluss geht es direkt zum medizinischen „Ankunfts-Screening“, damit Infektionen oder andere Erkrankungen schnell behandelt werden können. Die dritte Anlaufstelle ist die namentliche Erfassung verbunden mit Fragen zu Herkunft, Geburtsdatum und Beruf.
Bevor die Flüchtlinge dann zu ihren Schlafstellen geführt werden, erhalten sie noch einige Pflegeartikel. Durch die Betreuung der Hilfsorganisationen ist auch die Grundversorgung an Speisen und Getränken rund um die Uhr sichergestellt. Entsprechend groß ist die Dankbarkeit der ankommenden Menschen, die überwiegend aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan geflüchtet sind. Am Abend wurden etwa 350 Personen in der Unterkunft gezählt.
Aufgrund der sprachlichen Barrieren sind an allen Stationen jeweils Dolmetscher im Einsatz, die sich ehrenamtlich für diese Aufgabe zur Verfügung stellen. Um bei Notsituationen auch kurzfristig übersetzen zu können, sind einige Dolmetscher auch nachts vor Ort. Diese Vorkehrung hat sich bereits mehrfach bewährt, weil es bei der großen Zahl der Menschen immer wieder zu Komplikationen kommen kann. Bisher beschränkten sich die Einsätze jedoch auf Magenverstimmungen, Kreislaufprobleme oder andere leichte Erkrankungen.
Insgesamt liegt eine ruhige und friedliche Atmosphäre über dem „Camp“, wie es von den Einsatzkräften genannt wird. Die Ankunft weiterer Flüchtlinge wir frühestens am Mittwochnachmittag erwartet. Auch nach einer Woche sind alle Helferinnen und Helfer weiterhin mit großer Motivation bei der Sache. Verstärkung kam zuletzt aus den Verwaltungen der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises. Für die kommenden Tage wird mit Hochdruck daran gearbeitet, die vielen Freiwilligen aus der Bevölkerung zu erfassen und zu koordinieren.
Die Stadt Hanau hat zu diesem Zweck unter hanauengagiert@hanau.de eine zentrale Mail-Adresse eingerichtet und ein Team auf die Beine gestellt. Die verantwortlichen Personen bitten jedoch um etwas Geduld, bis die Einsätze auch konkret beginnen können. (MKK)